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Spotting Europe 2009

21. Tag - 14. September 2009

Start 9:10 - Ende 0:45 vom Folgetag - 490 km

In Luxemburg auf dem kleinen Campingplatz gab es zum Frühstück Kaffe mit Apfelkuchen und endlich eine lang ersehnte Knackwurst. Wir hatten gestern Abend noch die Information bekommen, dass für heute eine niedrige Regenwahrscheinlichkeit angesagt ist. Leider fängt es schon während des Frühstücks an zu regnen. Wieder in die kalten, nassen und ekligen Handschuhe und hoffen, dass wir vor dem Regen davonfahren. Leider ist dem nicht so. Im Nachhinein kann ich gut und gerne behaupten, dass man sämtliche regenfreien Minuten an diesem Tag an einer Hand abzählen konnte. Und das auf einer Strecke von etwa 500 km!

An einem Berg mit 12 % Gefälle kurz vor Koblenz macht sich Chrissi dann doch lang. Scheiße!! Ihm ging es aber gut, aus dem Vergaser ist nur etwas Sprit rausgesuppt und der Scheinwerferring ist abgefallen. Wenigstens sprang die Kiste an und wir konnten nach einer Adrenalin-Zigarette ganz sachte 500 Meter weiterfahren, haben dort eine schöne Stelle gefunden und endlich Chrissis Bremse repariert. Nun konnte es endlich weitergehen. Trotzdem scheiße, wo ich mich innerlich schon gefreut hatte, dass wir die komplette Tour ohne einen Unfall überstanden haben.

Im Koblenzer Stadtverkehr hat es mich dann auch beinahe noch erwischt, aber ich konnte es wenigstens abfangen. Hinter Gießen haben wir uns an einer Tankstelle an einem Kaffee warm gemacht und es stand die hässliche Einsicht, dass es keinen Sinn hätte, sich einen Zeltplatz zu suchen. Unsere Klamotten waren ja eh nass und morgen würde das Wetter nicht besser werden. Tja, das müssen wir wohl leider durchziehen...

Mit einem kleinen Tankstopp mitten im Nirgendwo sind wir dann letzten Endes bis nach Eisenach geheizt, oder besser gesagt gekrochen. Es war dunkel, es hat die ganze Zeit geregnet und mein Visier von Regen zu befreien, habe ich irgendwann aufgegeben. Von unserem eigenen Licht sahen wir nichts, dafür aber umso mehr vom Licht des Gegenverkehrs. Über kleine, pissige und kurvige Strecken kämpften wir uns Kilometer für Kilometer vor. In Eisenach an der Tankstelle gab’s dann wenigstens eine warme Bockwurst und überhaupt tat das Stehen in einem beheizten Gebäude sehr gut. Meine Leisten haben mich fast umgebracht, aber es waren ja nur noch 82,2 km. Klasse! Auf geht’s! Letzten Endes sind wir dann doch die ganze Strecke durchgefahren, ohne auch nur einmal anzuhalten.

Als wir dann endlich das Ortseingangsschild von Erfurt sahen, fiel uns ein Stein vom Herzen. Von hier aus war es nicht mehr weit. Aber schon merkwürdig, wie bei völliger Dunkelheit und Regen auch so gewohnte Strecken verdammt anders aussehen. Die letzten Kilometer bin ich dann allein gefahren und habe es irgendwie richtig genossen, wieder durch das bekannte Weimar zu fahren. Eine Qual war es trotzdem.

Zu Hause angekommen habe ich erst mal ein ausgiebiges Bad genommen, eine geraucht (es gab ja in diesem Moment niemanden auf dieser Welt, der eine Zigarette mehr verdient hätte als ich) und mein geliebtes N24 zum Einschlafen eingeschaltet. „Ein Mega-Bagger zieht um.“ Herrlich!! Alles beim alten, ich kuschel mich in meine Bettdecke und schlafe gemütlich ohne Platzprobleme und auf weichem Untergrund ein.


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