4. Tag - 28. August 2009
Start 10:00 - Ende 18:15 - 185 km
Kurz nach dem Start hatte ich wieder Probleme mit der Kupplung. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich das Getriebeöl über Nacht abkühlt und ich diesen Tag wieder normal fahren kann. Nun halten wir an beinahe jeder Tankstelle an, um nach Getriebeöl zu schauen. Letzten Endes finden wir 10W40 Motorenöl mit GL3-Spezifikation. Ich hoffe doch, dass es das bringt. In einer Werkstatt im italienischen Mühlbach treffen wir auf einen freundlichen Besitzer, der uns das Altöl ablassen lässt. Er erkundigt sich kurz nach dem Grund (hier sprechen die meisten Menschen noch Deutsch), wirft einen Blick auf das Altöl und ist auch der Meinung, dass ein Wechsel bitter nötig war. Nachdem er fragte, ob die Kisten noch eine Kork-Kupplung verbaut haben, wackelt er kurz an der Flasche mit dem neuen Getriebeöl und ist der Meinung, dass das gut gehen wird. Hoffen wir es.
Anfangs geht es auch gut, aber als das neue Getriebeöl warm wurde, hatte ich wieder dieselben Probleme wie vorher. Schließlich entschließen wir uns, doch einfach mal die Kupplung nachzustellen. Und tatsächlich war das der doch sehr einfache Weg zum gewünschten Ergebnis. Vielleicht hätte es das alte Getriebeöl doch noch getan... Trotzdem wundert mich die ganze Sache sehr, denn der Motor wurde ja gerade erst frisch regeneriert.
Dann ging es ab in die Dolomiten – wieder einmal wunderschöne kurvige Strecken in einer großartigen Landschaft und ziemlich schnell die Einsicht, dass es Zigaretten hier nicht einfach an jeder Tankstelle gibt. Überhaupt sind Tankstellen ein Desaster! Zwei Zapfsäulen und vier Stellplätze. Man muss vorher schon eingeben, wie viel man tanken möchte und an einem Gerät in der Mitte bezahlen. Und woher weiß ich da nun, für welche Zapfsäule ich da gerade Geld einwerfe? Und woher weiß das Gerät dann, welchen Sprit ich haben will? Anleitungen nur auf Italienisch. Wir tanken aus dem Kanister nach, genießen weiter die schöne Aussicht und werden später versuchen, eine bemannte Tankstelle zu finden.
Nun sind wir zwischen Sedico und Susegana in der 18. Kurve der 18 tornanti, noch 75,8 km von Venedig entfernt. Tornanti sind Haarnadelkurven. Hat das einen Spaß gemacht, hier runterzuheizen (Beginn der Strecke wohl so bei 46° 0'17.73"N 12°10'9.09"E, Ende bei 45°59'23.94"N 12°10'20.97"E).
Wie gesagt haben wir in der 18. Kurve ein schönes Plätzchen zum Schlafen gefunden. Morgen früh wollen wir 7 Uhr aufstehen und nach Venedig fahren. Derzeit haben wir noch schöne Beschallung durch eine probende italienische Coverband. Wunderschön hier.
NACHTRAG ZUR NACHT:
Das war nicht nur ne probende Band, das war ne beschissene große Party! Mindestens zwei Autos sind höchstens 5 Meter entfernt von uns
vorbeigefahren, ein Hundebesitzer hat nach seinem dämlichen Köter gepfiffen und das Säbelzahneichhörnchen schlich die ganze Zeit
um unser Zelt. Das war keine entspannte Nacht! Wir sind kurz vor sechs aufgestanden und haben uns auf die Mopeds gesetzt. Bloß
weg von hier!
Hier eine Auswahl von Fotos an diesem Tag. Alle Fotos gibt es unter Spotting Europe 2009 - Fotos.
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