3. Tag - 27. August 2009
Start 9:00 - Ende 19:00 - 224 km
Chrissi möchte nun auch für sich neue Radlager kaufen und diese sicherheitshalber mitführen, nachdem er gesehen hat, wie es mir erging. Und da wir auch der Meinung waren, mein Kettenlager könnte sich wegen der Metallspäne von den Radlagern ebenfalls verabschiedet haben, ging es von München aus wieder nach Dachau zurück zu einem Kugellagerwerk. 500 Meter vor diesem reißt mir dann auch noch der Kupplungszug. Ich bin am Verzweifeln mit den Kisten! Alle Züge habe ich vorher neu gemacht, nur diesen nicht. Und im Forum wurde mir gerade das und ein Wechsel der Kette geraten. Na hoffentlich hält die wenigstens! Nach einer kleinen Verzweiflungszigarette haben wir den Zug nochmal genau begutachtet. Zum Glück ist er nur oben aus der Aufnahme rausgerutscht. Mit vereinten Kräften wurde der Zug wieder dort reingesteckt und mit der Rohrzange die Aufnahme so verbogen, dass es nun fürs Erste halten sollte. Fragt sich nur wie lange.
Von Dachau aus ging es ab in die Alpen! Durch das wunderschöne Alpenvorland und wirklich schöne kurvige Strecken (die Autos kamen genauso schnell voran wie wir) ging es die letzten Kilometer bis zum Walchensee, wo wir kurz unsere Füße badeten. Herrlich!
Den Grenzübergang zu Österreich haben wir kaum wahrgenommen und nur wenige Kilometer später zum Mittagessen mit Blick auf die Alpen angehalten. In Österreich selbst wollten wir uns aber auch nicht lange aufhalten und sind deswegen durchgeheizt. Nach dem 16 % steilen und 2 km langen Abstieg steigt aus irgendeinem Grund auch noch mein GPS-Empfänger aus. Scheiße! Durch Innsbruck ohne Navi – klasse! Und meine Kupplung trennt auch nicht mehr richtig, das wird ja immer besser! Ich muss viel Gas geben, damit die Kiste nicht ausgeht, wenn ich einen Gang eingelegt habe. Trotzdem schaffen wir es irgendwie durch die Stadt und in Richtung Brennerpass. Das GPS-Gerät ging dann auch wieder. Der Akku war nur leer und musste erst eine halbe Stunde vorladen, bevor man das Gerät wieder benutzen konnte.
Der Brenner selbst war weit weniger schlimm, als wir erwartet hatten. Zum Ende hin wurde der Anstieg schon etwas härter, aber trotzdem kämpften sich beide Mopeds gut hoch. Nur mein Getriebeöl scheint der allerletzte Mist zu sein. Den Leerlauf krieg ich nur noch bei stehendem Motor rein und das Anfahren mit dieser nicht mehr richtig trennenden Kupplung ging auch nicht mehr so leicht. Also wird’s wohl morgen eine neue Flasche Getriebeöl – und das fällt mir gerade jetzt ein, wo wir aus Deutschland raus sind.
Nun sind wir in Sterzing wieder mal auf einem Zeltplatz. Scheiße, wir müssen sparen! Geplant war eine Nacht wildzuzelten und die nächste Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen. Nun ja, nützt ja nichts. Vom Nebenplatz kommt ein älterer italienischer Herr und mit Händen und Füßen können wir ihm klar machen, woher wir kommen und wohin wir wollen. Am Ende meint dieser: „Also, ich fahre jedes Jahr auf diesen Campingplatz, aber zwei Typen wie euch hab ich auch noch nicht gesehen.“
Hier eine Auswahl von Fotos an diesem Tag. Alle Fotos gibt es unter Spotting Europe 2009 - Fotos.
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